Ein Anlass ist immer so gut, wie sein Gastgeber oder Gastgeberin

Kennt ihr das Gefühl? Ihr seid an einem Anlass eingeladen und der Abend harzt von Anfang bis zum Schluss? 
Auch ein Restaurantbesuch kann so sein. Und es spielt keine Rolle, ob es ein privater oder ein geschäftlicher Anlass ist. Ich möchte an einem Praxisbeispiel meine intuitive Vorgehensweise erläutern und Gastgeber und Gastgeberinnen inspirieren:  (Im Text wird dem Lesefluss zuliebe nur die männliche Form verwendet)  

Letztens wurde ich von einem Kunden gefragt; auf was muss ich schauen, wenn ich einen Anlass organisiere? Resp. wie wird mein Kundenevent ein Erfolg? Er ist ein Perfektionist. Er möchte es gerne allen recht machen. Ich überlegte kurz und sagte; „dich um deine Gäste kümmern“. Er lachte. Ja das tut man ja sowieso. Dann sagte ich – nein; dich wirklich für deine Gäste interessieren. Dich auf sie einlassen. Dann frage er mich; ja aber du als Gastrofrau (meine schon fast offizielle Berufsbezeichnung;) sagst mir doch sicher auch, wie ein Ablauf sein muss, wie die Qualität des Essens sein sollte. Dann sagte ich – ach so; du wolltest wissen, welches Menu am besten zu Anlässen passt? Oder welche Serviceart? Weil wenn man mich fragt, wie ein Anlass erfolgreich wird und den Gästen unvergesslich in Erinnerung bleibt, gebe ich dir eine andere Antwort. Essen, Ablauf, Programm, Ort ist alles Rahmen. Und ja – ich hoffe, dass wenn man einen Anlass organisiert, der Rahmen funktioniert. Reibungslos. Doch was den Anlass wirklich erfolgreich macht und ihn unvergesslich werden lässt, ist die Stimmung. Die Stimmung wird bestimmt, wie „wohl“ sich Gäste fühlen und ob sich Gäste wohl fühlen, hat zum grössten Teil mit dem Gastgeber zu tun. Also so, wie der sich Gastgeber kümmert und sich für seine Gäste interessiert. Der Wein kann noch so gut sein, der Zauberer kann noch so professionell und extravagant sein, wenn einem als Gast nicht das Gefühl erreicht, dass man willkommen ist, dass der Gastgeber gerne für sein Gast da ist. Denn wenn sich der Gastgeber für einen Gast auch interessiert, hat der ganze Rahmen nur halbe Wirkung. Das Schlimme ist, es klingt so selbstverständlich für alle. Man feilt an der Dekoration, am Menu, am Programm, am Transfer usw.  Man möchte höchste Performance erreichen. Dabei vergisst man so oft den Menschen, für den man dies tut oder den Menschen, den man eingeladen hat. Um der ganzen Sache noch einen oben drauf zu setzen: sich kümmern bedeutet auch, Menschen, die sich nicht kennen, zusammen zu bringen. Menschen miteinander verbinden. Wenn der Gastgeber ein offenes Herz hat, dann können es auch seine Gäste haben.