Strategische und operative Führung in einer Person? Warum die Schnittstelle eine Schlüsselstelle zum Erfolg ist!

In meinem letzten Beitrag habe ich angedeutet, dass es sich lohnt eine klare Trennung zwischen operativer und strategischer Führung zu ziehen, jedoch die Schnittstelle massgebend ist. Die Schnittstelle ist in meinen Augen das Entscheidende und genau aus diesem Grund bringt es auch Vorteile mit, wenn die eine strategische Führung zugleich fest im operativen Geschäft verankert ist und Kenntnisse des täglichen Geschäftes hat. 

Wie immer gebe ich selbst gemachte Erfahrungen weiter, welche auf keinen wissenschaftlichen Arbeiten beruhen, sondern vielmehr aus intuitiver Überzeugung gemacht wurden. 

Der Verwaltungsrat, das Präsidium oder die Verbandsführung entwickeln Visionen. Oftmals sind die Personen dieses Gremiums sehr unterschiedliche Charaktere, aus unterschiedlichen Unternehmen und mit diversem Background. Dies macht auch Sinn. Doch dadurch fliessen oft auch viele verschiedene Ansprüche und Vorstellungen hinein – vielleicht auch eigene Weltanschauungen und allerlei Interessen. Es gibt immer auch Partikularinteressen. 

Durch diese Zusammenstellung können grosse Synergien entstehen. Und in der Regel läuft es so ab; man schmiedet gemeinsam an der Strategie und delegiert diese an die operative Ebene. Eine Strategie soll etwas Grösserem und Übergeordnetem dienen. Um weiterzukommen, braucht es ein Denken «out of the box», wie man dem so sagt. Gerade Verbände sind diesem Phänomen sehr ausgesetzt. Verbände dienen stehts, um gemeinsam grösseren Einfluss zu haben. Diesen grösseren Einfluss muss man sich erkämpfen. Meistens mit einem aufwändigeren und nachhaltigeren Ausweis als das Individuum. Vielleicht ein wenig so, wie eine Regierung. Aber das ist ein anderes Thema. 

Und genau da ist es zentral, warum die Schnittstelle so massgebend ist. Je besser die Ebene der Strategie die operativen Abläufe versteht, desto realistischer können Ziele definiert werden, vice versa. Und in meinen Augen der viel wichtigere und wahrscheinlich der entscheidende Faktor; Wenn die umzusetzende Ebene versteht, warum und wie es zur Strategie gekommen ist, wird sie die Strategie viel einfacher umsetzen können. 

Somit würde es bedeuten, dass die Schnittstelle eine Person so wie Delegierter aus dem Verwaltungsrat beide Positionen einnehmen sollte. Leider ist dies oft nur in grossen Unternehmungen möglich. In kleinen scheut man den Aufwand oder man fühlt sich schon genügend nah. Doch genau da wäre es umso wichtiger, jemanden zu haben, die oder der die Schnittstelle ausübt und diese auch lebt. Dabei beide Hüte an- und abziehen kann. Und je besser der jeweilige Hut passt in der Situation, was bedeutet, sich absolut in die Rolle hereinversetzen kann, desto besser würde die Schnittstelle funktionieren und desto besser harmoniert Strategie und Umsetzung. Je besser diese Harmonisierung ist, desto authentischer wirkt etwas gegen aussen und dient es dem Grossen und Ganzen umso besser.