Über Visionen, das Bauchgefühl und Mut

Neulich; ich musste eine Idee, oder Vision präsentieren. Ich habe Vorteile aufgezählt, meine Überzeugung für die Idee war beachtlich, mein Gefühl dazu riesig, doch schnell merkte ich, dass es nicht ganz so einfach wird, alle Beteiligten ins Boot zu holen, so wie ich mir das vorstellte. Dies widerfährt mir jedoch öfters. Dank meiner schon reichlich angewachsenen Lebenserfahrung und diversen Weiterbildungen im Bereich Organisations- und Persönlichkeitsentwicklung kann ich meistens jedoch damit umgehen. Ideen habe ich viele, doch wie geht ein Mensch, der viel mit Gefühlen und Intuition arbeitet, damit um und kann andere ins Boot holen?  Manchmal wünschte ich mir, ich wäre ein rein faktenbasierender Kopfmensch und würde rein analytisch arbeiten. In gewissen Situationen wäre das Leben einfacher oder klarer, denn alles, was greifbar auch erklärbar ist, gibt Sicherheit. Somit ist auch dieser Text weit weg von Sicherheit und Gewohntem. Wenn Ihr Euch jetzt also nicht auf andere Denkstrukturen einlassen möchtet, empfehle ich Euch da auch nicht weiterzulesen!


Wenn ich von einer Idee überzeugt bin, lasse ich nicht so schnell los. Meistens ist es auch nicht möglich, denn die Überzeugung kommt vom Herz und Bauch und bei Stimmigkeit fliesst es und nimmt Fahrt auf. Diesen Fluss zu brechen braucht 1. viel Energie und aus Erfahrung oftmals gar nicht möglich, ohne dass man sich damit Steine in den Weg legt. Eine Idee reift in mir meistens lange. Ich durchlebe eine innere Reise von Gefühlen, Bildern und Erfahrungen. Es kann als Bild, manchmal als Film oder als Ton ablaufen. Und da Klammer auf; Dies ist etwas Entscheidendes und eine wichtige Basis, vielleicht ein Teil, was wir emotionale Intelligenz nennen. Wenn man sich bewusst ist, dass seine Emotionen schwankend sind, dass Gefühle einem leiten, ist es zwingend notwendig diese Emotionswellen zu kennen und ihnen jeweils Raum zu geben und so diese zu durchleben, bis man zu einem Entscheid kommen kann. Klammer zu. 

Wenn alle Zeichen positiv sind, dann hat sich das positive Gefühl so fest in mir verankert und meine Idee reift zu einer Vision heran. Und dann erhält es einen Körper, dann wird der Samen gesät, so dass die Idee eine Chance erhalten kann. Doch genau dieser Prozess der Chancen ist entscheidend. Wenn ich Chancen sehe, dass etwas reifen kann, dann entwickle ich den Mut diesen Schritt zu gehen. Somit könnte man sagen, hat Mut viel mit dem Gefühl zu tun. Je besser ich also meine Gefühle kenne und mit diesen umgehen kann, ergo eine gewisse Empathie habe, desto mutiger kann ich werden? Wenn mein Bauch sich sicher ist, wenn alle Sinne dem Bauch das ok geben, dann entwickelt es die Kraft gegen Windmühlen zu kämpfen. 

Nur wenn wir Visionen haben, wenn wir Mut haben diese umzusetzen, leisten und gestalten wir Neues, bewegen und berühren und kommen weiter. Dieses Phänomen fasziniert mich jeden Tag von Neuem. 

Doch was macht es aus, dass man an eine Vision glaubt? Wie ich schon behauptete, dass man die Chancen spürt. Dass man einen Schritt weiterdenkt. Dass man eine Ebene weiter geht, dass man es im Ganzen betrachtet, wie auf einer Wolke auf die Erde blickend. Es braucht den Mut zu träumen. Den Mut, Gewisses bewegen oder entstehen zu lassen, was es noch nicht gibt. Es ist so viel möglich, wenn wir uns trauen die Blicke aufzumachen.  So vieles ist miteinander verknüpft und so viele Synergien können genutzt werden. Wenn etwas bewegt, hat es immer auch eine Auswirkung auf etwas anderes. 
Selbstverständlich braucht es Ressourcen, um zu bewegen. Geld, Mensch, Umwelt. Doch wenn man in der Lage ist, das Gefühl im Bauch zu spüren – (klar ist, dass Erfahrungen, geistiger wie emotionaler Intellekt „mitbeeinflussen“..) und danach dieses Gefühl in Bildern  sehen kann und mit diesen Bildern die Chancen sehen kann, welche im Zusammenhang mit dem Großen, Ganzen spielen ergibt sich eine Vision. Und da spielen Zahlen und Ergebnisse noch keine Rolle. Im Gegenteil; diese können sogar blockieren. Dies beweisen auch unsere grossen Pioniere der letzten Jahre. Niemals standen Zahlen, Löhne, Endergebnisse im Vordergrund. Es war die Idee, welche durch Missionen einzelner Menschen oder Gruppen entstanden sind und im Vordergrund standen. Der Glaube an das Grosse und das Bewusstsein des Ganzheitlichen. Der Glaube, etwas zu kreieren was grösser ist, als Bisheriges und andere Menschen und Gruppen (weiter) bewegen wird. Genau dies ist, wie ich täglich arbeite und was mich am Leben begeistert und antreibt.