VERÄNDERUNG IST KEINE RAKETENWISSENSCHAFT
Die Zeiten waren noch nie so schnelllebig. Veränderungen und unvorhergesehene Wendungen gehören inzwischen zum Alltag. Es gibt so viele Möglichkeiten.
Gestern in meiner Feldenkrais-Stunde wurde mir mal wieder klar, wie wichtig es ist, sich immer wieder anzupassen und sich zu bewegen. Die Feldenkrais-Methode ist eine Art Therapie, bei der man durch sanfte, achtsame Bewegungen lernt, seinen Körper besser zu spüren und sich mehr zu bewegen. Das Ziel ist, eingefahrene Bewegungsmuster zu verändern, um Schmerzen zu lindern und mehr Leichtigkeit und Effizienz in den Bewegungen zu erreichen.
Und genau darum geht’s auch im Leben. Die Veränderungen sind das A und O. Heute ist das Thema Transformation allgegenwärtig. Man könnte meinen, dass Transformation etwas ganz Neues ist und dass es schon fast eine Wissenschaft ist. Im Grunde ist es ganz einfach, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. So wie beim Feldenkrais und mit meinem Körper. Ich bin mit einer Hüftdysplasie geboren dazu habe ich eine Überbeweglichkeit bei Bändern und Sehnen. Da kann man sich vorstellen, dass der Körper eher nachgiebig ist, was für Wirbelsäule und Becken nicht immer nur ein Vorteil ist. Deshalb sind „Veränderungen“ für mich ein ständiger Begleiter und man Bewegungsabläufe stets anpassen muss und wie ganzheitlich der Körper ist. Nur weil etwas früher gut geklappt hat, heißt das nicht, dass es auch heute noch so ist. Vielleicht hat diese Bewegung, die auf der einen Seite schonend fürs Gelenk ist, genau die anderen Schmerzen verursacht. Naiv ist dann zu denken, dass man gleich weiter machen kann und die Schmerzen verschwinden. Nein, es kann nämlich passieren, dass sich dann andere Blockaden bilden, die dann auch andere Teile des Körpers schmerzhaft beeinträchtigen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung zu gut und wenn ich mir auch oft eine gesunde Hüfte gewünscht hätte, hat sie mir gelernt, wie wichtig Veränderungen und das in sich Beweglich bleiben sind. Sei es im Kopf oder im Körper selbst.
So ähnlich ist es doch auch im Leben und Beruf. Manchmal ist man in einer Sackgasse, man hat Ziele aber dreht sich im Kreis. Wenn man dann nichts verändert, nimmt der Leidensdruck noch zu. Man könnte sagen, das System ist festgefahren. Deshalb ist Veränderung für ein ausgewogenes und erfolgreiches Leben unvermeidlich. Doch dazu braucht es eine innere Bereitschaft. Um diese zu haben, gehört Mut und Vertrauen mit dazu.
Veränderung ist also keine Raketenwissenschaft. Es bedeutet, dass man etwas anders machen muss, andere Wege gehen und anderes ausprobieren sollte. Wenn man das jetzt ganzheitlich und in der Tiefe angeht und eine neue Ausrichtung entwickelt, könnte man von einer Transformation sprechen. Das ist aber nichts Neues und hat man zu Lebzeiten immer getan. Und übrigens; ohne ständige Veränderung gäbe es heute weder Flugzeuge noch Elektroautos. Ok, ob jede Veränderung gut ist, darüber können wir uns streiten;-)