Vom Befehl zur Führung mit Vertrauen
Und warum mich militärische Führung prägte
Da ich als Kind eine eher militärische Erziehung genossen habe und vielleicht mancherorts dann später auch dagegen rebellierte, beschäftigt mich die Art und Weise des Führungsstils doch häufiger in letzter Zeit. Vielleicht liegt es am älter werden;)
Doch in erster Linie als Führungsperson in verschiedenen Bereichen im Leben. Im Beruf bin ich gefordert, Führung zu übernehmen. Als Mutter bin ich gefordert, Führung zu übernehmen. Und nicht zuletzt bei mir selbst. Vielleicht habe ich ein zweimal meine eigene Führung auch schon verloren. Und da waren nicht die führungslosen Momente, die lernreichen in meinem Leben, sondern diejenigen, wo ich die Führung wieder übernehmen musste. Und dies ging nur mit Disziplin.
Jede persönliche Veränderung braucht eigene Führung. Und diese Führung hat zwei Schlüsselworte. Tun und Disziplin.
Neben meinen fest angelegten analytischen Fähigkeiten lasse ich mich viel durch Intuition leiten. Gewisse würden es vielleicht 7. Sinn nennen, andere vielleicht mediale Fähigkeiten usw. Ich
selbst behaupte, nach langer Suche oder Versuche, mich zu verstehen, es ist einfach eine mentale Eingebung, eine Art Gefühl. Und ich gehe noch einen Schritt weiter; denn ich behaupte, alle haben eine Art Eingebung. Doch nicht alle auf die gleiche Art und Weise. Und nicht alle sind bereit das Bewusstsein dazu zuzulassen. Gewisses ist auch von der Erziehung geprägt. Es liesse sich viel darüberschreiben. Doch jetzt geht es mir um ein anderes Thema, eben der Führung.
Führung ist ein Prozess – wo durch mit Motivation, Begeisterung, Inspiration, Einflussnahme, eine Gruppe, ein Team, andere Menschen angeleitet wird, ein Ziel zu erreichen. Es gibt verschiedene Führungsinstrumente. Dazu gibt es tausende Ansätze und noch mehr Führungsausbildungen dazu. Vielleicht zurück nochmals zum Militär. Und ich möchte erwähnen, es soll keine Werbung für unser Militär sein.
Vielmehr möchte ich ein Bewusstsein öffnen, dass viele Dinge auf ähnlichem Basieren und die Instrumente die Ähnlichen sind. Was mir aber klar fehlt bei der militärischen Führung ist das Wort Vertrauen. So wurde mir doch als Kind beigebracht: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ – ich gebe zu, dieser Satz hat mich schon viel Kopfzerbrechen, „Seelenschmerz“ aber auch grosse Schritte weitergebracht. So habe ich das Wort „Vertrauen“ schon von allen Facetten kennen gelernt.
Und darum behaupte ich; Führung ist Motivieren, Begeistern, Inspirieren, wegweisen und Vertrauen. Im Wort Vertrauen steckt jedoch viel Arbeit und alle vorher genannten Attribute. Denn Vertrauen erhalten, kann ich nur, wenn ich erstens mir selbst vertraue und ausstrahle, anderen zu vertrauen. Führung bedeutet eben auch, dass sich Menschen verbessern und entwickeln und ihre Stärken und Persönlichkeiten entwickeln können. Dies braucht einen Sinn und Sinn kann man nur entwickeln, wenn man der Sache vertrauen kann. Wenn ich also meinen Mitarbeitern vertraue und damit ich ihnen vertraue, muss ich eben als erstes mir selbst vertrauen. Und genau dies ist in meinen Augen der Knackpunt der guten Führung. Dass man einer Führung trauen kann, braucht es eine Beziehung dazu. Somit muss man als führende Persönlichkeit fähig sein, passende und adäquate Beziehung zu jedem Einzelnen aufzubauen.
Eine Beziehung aufbauen bedeutet wiederum, sich mit der Person auseinandersetzen. In Austausch zu gehen, sich zeigen und eben sich selbst vertrauen. Etwas wie bei der Erziehung der Kinder. Kindern kann man auch nicht nur zurecht weisen und davon ausgehen, sie befolgen die Anweisungen, ohne dass man sich mit dem Kind auseinander setzt – diese Beziehung pflegt, glaubwürdig und Vorbild ist. Aber mit einer aufrechten Beziehung gibt es Vertrauen und es löst sich alles von selbst. Darum, wenn ich es schaffe, mir selbst zu vertrauen und somit anderen vertrauen kann, werde ich fähig sein, Führung zu übernehmen.