Wir müssen mal Klartext sprechen!
Genau – Klartext. Darum ohne Umschweife direkt zur Sache.
Oft suchen wir nach Gründen, warum das Leben schwer ist und es uns schlecht geht. Vielleicht suchen wir nach Prägungen, Erlebnissen aus der Vergangenheit oder nach dem gefürchteten Trauma. Traumata sind überwältigende Erlebnisse, die eine Bedrohung für unser Leben darstellen. Diese können auch in der Kindheit durch Situationen entstehen, die für Erwachsene keine Bedrohung darstellen. Oft sind es kleine Handlungen, Aussagen oder Verhaltensweisen, die man als Kind nicht versteht und die Ängste auslösen. Auch Worte können falsch verstanden werden und Verletzungen und Glaubenssätze entstehen lassen, die uns ein Leben lang belasten.
Aber mal Klartext: Solche Traumata sind schlimm und müssen ernst genommen werden. Fast alle von uns haben solche Traumata erlebt, meistens ohne dass sie uns böswillig zugefügt wurden. Neben unseren Traumata gibt es jedoch auch unsere eigenen Dramen. Dramen, die ein Kind in seiner Entwicklung durchmacht und die wichtig sind, um sich zu entwickeln und seinen Platz zu finden. Bei solchen Dramen wird oft „getrotzt“, manipuliert oder gedroht. Solche inneren Dramen können uns ebenso in der Entwicklung blockieren und uns das Leben schwer machen.
Natürlich können auch hier Traumata verborgen sein. Doch oft sind diese inneren Dramen Zeichen einer unreifen Psyche oder Charakters – kindisches Verhalten in der Umgangssprache. Klartext: Man kann mit eigenen Gefühlen nur ungenügend umgehen.
Machtspiele werden oft von kleinen Kindern gespielt. Erwachsene brauchen keine Spiele, da sie reif genug sind, um mit Gefühlen umzugehen oder mit offenen Karten auf Augenhöhe zu „verhandeln“. Warum wir Dinge nicht tun oder meinen, sie nicht tun zu können, sind oft unreife „Teile“ in uns. Sozusagen «trotziges Verhalten» in einem erwachsenen Körper. Jetzt mal ehrlich, wie zwiespältig ist das denn?
Im Gegensatz zu uns Erwachsenen kann ein Kind meistens noch keine Verantwortung für sein Handeln übernehmen. Vielleicht haben Strategien wie Macht, Manipulation oder Opferrolle im Kindesalter geholfen, um zu überleben oder Liebe zu erhalten. Leider funktionieren diese Strategien im Erwachsenenalter immer weniger. Als Erwachsener entsteht dann oft Wut und Traurigkeit. Dies führt oft dazu, dass man den Sinn des Lebens sucht und sich zuerst oft noch weiter von sich entfernt, denn vieles ist äussere Ablenkung.
Also Klartext: Bevor wir fähig sind, unsere inneren Dramen anzunehmen und unsere inneren Kinder zu verabschieden oder uns um sie zu kümmern, sind wir ergo noch nicht fähig, Verantwortung für unser Leben zu übernehmen. Wir müssen nicht nach uns selbst suchen. Uns selbst finden wir nur, wenn wir uns selbst an die Hand nehmen und uns mit uns selbst auf den Weg machen. Erst dann sind wir fähig, mit unseren Gefühlen umzugehen, was es uns ermöglicht, unsere Ängste zu kontrollieren, klar zu denken und zu handeln und somit uns selbst zu finden.