Zum Muttertag und der Imperfektion

Ich glaub ich bin eine eher Imperfekte Mutter. Ich trage meinen Kindern keine Turntasche nach, lasse sie mit Hausaufgaben auch mal selbst probieren und auch schlechte Noten schreiben.

Ich stehe nicht jeden Morgen mit ihnen auf (also sie sind ja auch Teenies), mache ihnen keine Znüniboxen bereit und hole sie auch nicht von jeder Party ab, nur dass sie um 12 zuhause sind, sondern lasse sie den Nachtbus nehmen oder halt mal nach Hause laufen.

Oft war ich eher eine faule Mutter, ich wurde zum Teil auch komisch angeschaut, wenn ich ab einem gewissen Alter meine Kinder alleine auf den Sportplatz liess und nicht neben ihnen gesessen bin und ihnen zuschaute, wie sie sich selbst entdecken wollten.

Oder wenn ich ihre Streitigkeiten selbst lösen lies und mich nicht einmischte. Ich hatte übrigens oft auch das „Pflästerli“ nicht im Täschli dabei, wenn es eines gebraucht hätte.

Doch wisst ihr was: Trotzdem sind meine Kinder für mich das Grösste und trotz gewisser Faulheit, wenn sie mich brauchen, bin ich immer für die da. Sie können mir zu 200 Prozent vertrauen und noch so gerne zeige ich ihnen, dass ich auch nur Mensch bin und tausend Fehler habe. Doch die Liebe immer grösser ist, als alles andere auf der Welt. Am Ende eines Tages es egal ist, wie man sich auf die Nerven ging und man trotzdem ein liebes „gute Nacht“ sagen kann und das Imperfekte so gegenseitig verziehen und akzeptiert wird und sich so in Perfektion wandelt.